Donnerstag, 14.03.2013

Chinas aktuelle Wachstumsraten sind positiv, erfüllen die Erwartungen aber nur teilweise.

Die kürzlich veröffentlichten Wachstumsraten in China, kann man kurz als "durchwachsen" bezeichnen.

Dabei stach der Verkauf von Autos deutlich positiv hervor. Dieser stieg um 14,7 % im Jahresvergleich. Auf der anderen Seite konnte die Industrieproduktion lediglich 9,9 % zulegen, nach zuvor 10,3 %, und die Einzelhandelsumsätze stiegen um 12,3 % nach zuvor 15,2 %. Genau hier ist eigentlich mehr erwartet worden. Die Inflationsrate stieg um 3,2 % nach zuvor 2 %. Dieser Anstieg lässt auf eine sehr solide Nachfragesituation schließen. 

Überrascht hat mich, dass in den Medien von einer "Enttäuschung" bei den chinesischen Daten gesprochen wurde. Eine derartige Interpretation dieser Zahlen ist für mich nicht nachvollziehbar, da sich das Wachstum immer noch als beeindruckend darstellt. Sicherlich ist die Sichtweise besser wenn man sagt, dass die chinesischen Daten nicht ganz oder nur teilweise die Erwartung erfüllt haben.

Ganz anders ist die Situation bei den chinesischen Exporten, die deutlich stärker wuchsen als erwartet. Diese legten in den ersten beiden Monaten, im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum, um 23,6 % zu. Diese Zahl umso beeindruckender, wenn man weiß, dass die Analysten im Durchschnitt mit einem plus von 17,6 % gerechnet hatten.

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die Nachfrage nach hochwertigen Autos im deutlichen Widerspruch steht, zu den noch relativ geringen Wachstumsraten beiden Einzelhandelsumsätzen. Auch den leicht rückgängigen Wachstumszahlen bei der die Industrieproduktion, sollte man keine übermäßige Bedeutung beimessen. 

Summa summarum wird China auch 2013 der Wachstumsmotor für die Weltökonomie bleiben. Die einzige Frage stellt sich, wie stark das Wachstum des Landes im Jahr 2013 sein wird.

Autor: Marc Philipp Brandl

 

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