Freitag, 06.07.2012

Wie sind die Auswirkungen des Gipfels vom letzten Wochenende zu bewerten? 

Die Politiker der Eurozone haben beim letzten Gipfel endlich reagiert.

Gewinner und Verlierer auszumachen ist sicherlich derzeit nicht die richtige Sichtweise. Vielleicht ist es besser zu sagen: "Die Eurozone hat gewonnen". Die permanenten Spekulationen gegen den Euro und damit die Wette auf eine Zerschlagung des Euros hat nicht nur die Staaten des Euros gelähmt, sondern hat auch die Investitionstätigkeit zu großen Teilen verhindert. Das Ergebnis war, dass es in den Ländern, die reformierten trotzdem ein unterproportionales Wachstum gab. Es ist klar, dass die finanzpolitischen Ziele verfehlt wurden, weil durch die nicht Investitionen kein positiver konjunktureller Hintergrund gegeben war.

Länder wie die USA, Japan und Großbritannien sind weit davon entfernt Reformen in ihren Ländern vorzunehmen. Gerade Großbritannien hat am Wochenende durch seinen Premierminister, Cameron formulieren lassen, dass er weniger Europa will. Auf der anderen Seite will Großbritannien selbstverständlich aber alle Vorteile der EU weiter in Anspruch nehmen. Man kann diese Aussagen zur Kenntnis nehmen und den Eindruck gewinnen, dass der Ärmelkanal breiter wird.

Das mutmaßen diverser Marktteilnehmer, dass die Eurozone in den nächsten zwei Monaten auseinander brechen wird scheint nach dem letzten Gipfel gebannt zu sein.

Autor: Marc Philipp Brandl

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