Mittwoch, 23.09.2015

China in Schwierigkeiten? Nicht unbedingt! Das zeigen die Daten.

Dass die chinesische Wirtschaft in Schwierigkeiten sein soll, ist nicht aus der Welt gegriffen, aber ob sich die sogenannten Probleme als "Schwierigkeiten" bezeichnen lassen oder lediglich "Normalität" eingekehrt, bleibt offen. 

Tatsache ist, dass sich die Industrieproduktion im Berichtsmonat August um 6,1 % erhöhte, nachdem sie im Vormonat schon um 6,0 % zunahm. Eine ähnlich positive Entwicklung machten die Einzelhandelsumsätze. Sie stiegen im Juli um 10,5 % und im August um 10,8 % und stellen damit das größte Wachstum im Jahresvergleich dar. 

Ich bin immer wieder von den Aussagen der Wirtschaftsexperten überrascht. Vor einigen Jahren kritisierte man noch das starke Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsproduktes von 12 %. Argumentiert wurde, dass ein derart starkes Wachstum nicht gesund sei und man für ein "normales" Wirtschaftswachstum, bei einer gleichzeitigen deutlich niedrigeren chinesischen Inflation, sorgen müsse. Jetzt wird, nachdem die Chinesen dieses umgesetzt haben, eine andere Klaviatur gespielt. Nach dem Umsetzen dieser Maßnahmen, befindet sich plötzlich die chinesisch Wirtschaft in einer Krise und das nur, weil an den chinesischen Aktienmärkten eine zugegebenermaßen starke Kurskorrektur erfolgte. Wissen die Ökonomen denn überhaupt, was sie wollen?

Autor: Marc Philipp Brandl

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