Montag, 20.04.2015

IWF ändert Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft.

Der IWF hat zwar die Wachstumsprognose für die weltwirtschaftliche Entwicklung, für das Jahr 2015, nicht verändert, sie liegt nach wie vor bei 3,5 %, hat aber die Wachstumserwartungen für die einzelnen Wirtschaftsräume angepasst.

Beispielsweise erhöhte der IWF die Wachstumsprognose für die Eurozone und Deutschland, von 1,2 % auf 1,5 % bzw. von 1,3 % auf 1,6 %, senkte aber gleichzeitig die Prognose für die USA, von 3,6 % auf 3,1 %. Auch bei der Prognose des Wachstums für China, also der zweitgrößten Wirtschaft der Welt, wurden die Wachstumszahlen, von 7,0 % auf 6,8 %, nach unten korrigiert. Offensichtlicher hat das schwache 1. Quartal 2015 den IWF zu dieser Handlung gezwungen. 

Für mich bleibt die Frage offen, wie die US-amerikanische Volkswirtschaft ein Wachstum in diesem Jahr von 3,1 % erzielen soll, wenn man sich die strukturellen Mängel im Land ansieht, die offensichtlich bei der Prognose des IWF ausgeblendet wurden. Ganz im Gegensatz dazu steht Deutschland. Ich sehe hier eine gesunde Volkswirtschaft, die sowohl strukturelle, als auch konjunkturelle Reformen erfolgreich umgesetzt hat und damit eindeutig auf Wachstumskurs ist. Deshalb glaube ich, dass die Prognose des IWF, mit einem Wachstum des deutschen Bruttoinlandsproduktes um "nur" 1,6 %, eher an der unteren Grenze anzusiedeln ist. Ähnlich schätze ich die Wachstumsprognose für die Eurozone ein. Auch hier sind strukturelle Reformen in der breiten Masse umgesetzt worden, die ich nach wie vor in den USA vermisse. Genau deswegen ist auch die Wachstumsprognose für die Eurozone, mit 1,5 % des Bruttoinlandsproduktes, eher im unteren Rand zu sehen. Vollends ungläubig betrachtete ich die Wachstumsprognose des IWF für Griechenland. Der IWF erwartet für Griechenland ein Wachstum von 2,5 %. Ich hätte dieses Wachstum unter der alten Regierung, mit einem Regierungschef Samaras, sogar für möglich gehalten. Allerdings auf Grundlage der Fakten, die die aktuelle Regierung unter Tsipras vorzuweisen hat, entbehrt diese Prognose meines Erachtens jeder Realität. In der Summe glaube ich, dass die Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft des IWF, mit 3,5 % für 2015, eher im unteren Bereich der Scala angesiedelt ist. Am Ende könnte auch ein deutlich besseres Ergebnis zu Buche schlagen.

Autor: Marc Philipp Brandl

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