Donnerstag, 05.03.2015

Unverständlich - US-Ratingagentur Moody senkt Russlands Rating auf Ramschniveau.

Die US-Ratingagentur Moody hat die Kreditwürdigkeit Russlands von Baa3 auf Ba1, also auf Ramschniveau, heruntergestuft. 

Betrachtet man jedoch nur die Fakten, dann wirkt diese Entscheidung eher als ein politisches Rating, als eines, was von wirtschaftlichen Fakten geprägt wird. Vergleicht man Russland mit den USA, dann wird diese Entscheidung noch unverständlicher. Die Staatsverschuldung in Russland beträgt derzeit ca. 13,5 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) (USA: 110 % des BIP). Der Überschuss der öffentlichen Haushalte beträgt +1,5 % des BIP (USA: -5,5 % des BIP). Die russische Handelsbilanz weist ein Plus von USD 13,5 Milliarden aus (USA: USD -46,6 Mrd.). Darüber hinaus verfügt Russland über Währungsreserven in Höhe von rund USD 380 Milliarden. Diese Summe ist größer als die Währungsreserven der Eurozone und den USA zusammen! Auf der anderen Seite muss man allerdings auch sehen, dass sich Russland, anders als die USA, in einer Rezession befindet. Dieses sollte sich jedoch ändern, wenn Mitte 2016 weitere Infrastrukturmaßnahmen in Russland umgesetzt werden.

Ich denke, man kann nachvollziehen, weshalb ich ein Fragezeichen hinter die unabhängige und faire Bewertung Russlands, durch die US- Ratingagentur Moody, setze. Beim Betrachten der Fakten sprechen diese eine andere Sprache, als das von Moody dargestellte Rating.

Autor: Marc Philipp Brandl

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