Montag, 16.06.2014

Die Weltbank kürzt ihre weltwirtschaftliche Wachstumsprognose für 2014 sportlich von 3,2% auf 2,8%.

Bei derartigen Nachrichten fragt man sich, ob die Weltbank immer nur in die Vergangenheit schaut.

Sicherlich sind sowohl durch den harten Winter in den USA, als auch durch die Situation in der Ukraine Faktoren aufgetreten, die eine Rücknahme der Wachstumsprognose für 2014 plausibel erscheinen lassen.

Ich teile jedoch die Sichtweise der Weltbank nicht. Aufgrund der Erfahrung weiß man, dass negative Wetterphänomene fast in allen Fällen in den Folgemonaten kompensiert werden. Zur Ukraine kann man nur feststellen, dass diese nur einen geringen Teil zum Weltbruttoinlandsprodukt beiträgt. Die Auswirkung sollte man, wenn überhaupt, im Nachkommabereich messen können. Ich denke, dass das Dämpfungspotenzial durch die Ukraine für die Weltwirtschaft maximal 0,1 % ausmachen könnte - aber allein das halte ich schon für überzogen. Auf der anderen Seite können sich aber auch, aufgrund von Neudispositionen auf politischer Ebene, positive ökonomische Folgen ergeben, die mittelfristig zu mehr Wachstum führen. Genau aus diesen Gründen denke ich, dass die Weltbank besser beraten gewesen wäre, ihre weltwirtschaftliche Wachstumsprognose nicht zu verändern.

Autor: Marc Philipp Brandl

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